Laktoseintoleranz-Test mittels Gaschromatographie: Bestimmung von Wasserstoff und Methan in Atem-Gasen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Patienten auf eine mögliche Laktoseintoleranz zu testen. Unter anderem kann mittels der Bestimmung von Glukose im Blut (Blutzucker-Test) – eher ungenau – oder eines Gentests – nur primäre Laktoseintoleranz wird erkannt, keine Übernahme der Kosten durch die Krankenkassen möglich – auf eine potenzielle Laktoseintoleranz getestet werden. Auch eine Dünndarmbiopsie wäre möglich, allerdings handelt es sich hierbei um einen unangenehmen Eingriff zur Entnahme von Gewebeproben, welcher einen hohen Aufwand darstellt und daher äußerst selten durchgeführt wird.
Der am häufigsten und schon seit langer Zeit durchgeführte Test, ist der sogenannte Wasserstoff-Atem-Test. Der Wasserstoff-Atem-Test besticht durch seine einfache Handhabung und gleichzeitig hohe Aussagekraft. Wasserstoff entsteht, wenn Kohlenhydrate nicht vollständig aufgenommen werden. Diese werden dann im Darm von Bakterien zersetzt, wobei Wasserstoff entsteht. Der Wasserstoff wird über das Blut zur Lunge befördert und dort abgeatmet. Ca. 10% der Bevölkerung haben allerdings keine Wasserstoff-produzierenden Bakterien im Darm. Bei diesen Menschen kommt es daher zur Methan-Bildung. Daher ist es für einen aussagekräftigen Test auf eine Laktoseintoleranz essenziell, sowohl Wasserstoff als auch Methan detektieren und quantifizieren zu können.
Das System: GC-2030 mit BID für den Wasserstoff-Atem-Test
Mit unserem GC-2030 mit BID als Detektor kann sowohl Wasserstoff als auch Methan in einer Probe simultan bestimmt werden. Zudem ist unser System mit einem AOC-6000 Probengeber ausgestattet und kann daher automatisiert tagsüber gesammelte Proben – auch über Nacht – abarbeiten
Der geforderte Messbereich für Wasserstoff liegt etwa in einem Bereich von 1 ppm bis 150 ppm und kann mit dem sogenannten Barrier Ionization Discharge Detektor spielend erfüllt werden.
Abb. links: GC-2030 mit automatischen Probengeber für Atemteströhrchen
Abb. rechts: Der Detektor erzeugt ein Heliumplasma und ionisiert die Probe
Chromatogramm & Auswertung
Beispielchromatogramm eines 5ppm Standards mit verschiedenen Komponenten
Wichtiger Hinweis: Probengefäße
Als Probengefäße werden meist Kunststoff- oder Glasröhrchen mit Septum verwendet, die vom Hersteller meist evakuiert und relativ lang haltbar sind. Wichtig ist hierbei zu beachten, dass die gekauften Röhrchen selber keinen signifikanten Wasserstoff- oder Methangehalt aufweisen sollten. Hier müssen qualitativ hochwertige Teströhrchen verwendet werden, da sonst das Messergebnis beeinflusst wird.
Der Autosampler kann mit Spezialracks ausgestattet werden, damit die von Ihnen bevorzugten Röhrchen perfekt passen.
Was ist also wirklich neu?
- Die 10% der Patienten, die kein Wasserstoff produzieren können, sondern Methan, werden auch erfasst.
- Automatisierung der Messung möglich durch Verwendung des AOC-6000 auf unserem GC-2030 mit BID.