TOC-Bestimmung im Abwasser
Als Abwasser bezeichnet man Wasser welches durch Gebrauch verunreinigt wurde. Abwasser ist in seiner Zusammensetzung demnach nichts Gleichartiges sondern ebenso vielfältig wie die Möglichkeit seiner Herkunft.
Nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) ist der Begriff des Abwasser folgendermaßen definiert: „Abwasser ist
1. das durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch in seinen Eigenschaften veränderte Wasser und das bei Trockenwetter damit zusammen abfließende Wasser (Schmutzwasser) sowie
2. das von Niederschlägen aus dem Bereich von bebauten oder befestigten Flächengesammelt abfließende Wasser (Niederschlagswasser).
Als Schmutzwasser gelten auch die aus Anlagen zum Behandeln, Lagern und Ablagern von Abfällen austretenden und gesammelten Flüssigkeiten.“
Diese Vielfältigkeit von Abwässern ist auch bei der Analytik zu beachten. So kann ein Schmutzwasser geringe Mengen an organischen Verunreinigungen mit geringer Matrix enthalten, als auch ein stark salzhaltiges Produkt mit hohen Mengen an organischen Bestandteilen sein.
Beispiel einer Abwassermessung
Im Folgenden wurde ein stark salzhaltiges Abwasser aus der chemischen Industrie analysiert. An organischen Substanzen enthält das Abwasser neben verschiedenen Stoffen in geringeren Mengen, vor allem phenolische Substanzen aus der Produktion in großen Mengen.
Fläche | NPOC (mg/L) | |
---|---|---|
Mittelwert | 381,1 | 3024 |
Standardabweichung abs. | 6,6 | 51,8 |
Standardabweichung in % | 1,7 | 1,7 |
Zur Analytik wurde ein TOC-LCPN eingesetzt. Um eine hohe Verfügbarkeit bei großem Probenaufkommen zu gewährleisten wurde die automatische Verdünnungsfunktion und zusätzlich das Kit für salzhaltige Proben eingesetzt. Die Verdünnungsfunktion erlaubt eine Verdünnung der Proben bis zu einem Faktor von 1:50 durchzuführen. Beim beschriebenen phenolhaltigen Abwasser wurde die Probe 1:10 verdünnt. Das Kit für salzhaltige Proben verlängert die Standzeit des Katalysators bei hohen Salzfrachten.
Um die Langzeitstabilität zu testen wurden über 300 Injektionen dieses salzhaltigen Abwassers miteinander verglichen.
Die Grafik zeigt die Stabilität der Messung über 300 Injektionen mit einer Standardabweichung von 1,7%. Der Mittelwert liegt bei 3024 mg/l.
In vielen Fällen enthalten Abwässer Partikel. Werden diese Abwässer nicht filtriert muss darauf geachtet werden, dass die Partikel durch Rühren in der Schwebe gehalten werden. Um eine Inhomogenität der Partikel durch Sedimentation im Spritzenkörper zu verhindern darf die Mehrfachinjektion aus der Spritze in diesem Fall nicht aktiviert werden.
Empfohlenes Gerät / Ausstattung
TOC-L CPN mit normal sensitiven Katalysator oder Kit für salzhaltige Proben (B-Type- Scrubber)
ASI-L (40ml) incl. Rühroption (bei partikelhaltigen Abwässern) und Externes Sparge-Kit
Nützliche Geräteparameter:
– Die integrierte Verdünnungsfunktion zur automatischen Probenverdünnung nutzen
– Bei Anwesenheit von Partikeln: Mehrfachinjektion aus der Spritze deaktivieren.