Partikelgrößenbestimmung von Bärlappsporen
Bärlappsporen wurden bereits seit dem Mittelalter zum Erzeugen pyrotechnischer Effekte verwendet. Auch heute noch wird das Pulver zum Feuerspucken und zur Erzeugung von Explosions- und Feuereffekten im Show- und Unterhaltungsbereich verwendet. Namen wie Hexenkraut oder Blitzpulver unter denen die Sporen der Kriechstaude „Lycopodium Clavatum“ auch bekannt sind, lassen die lebhafte Historie dieses Pulvers erahnen, waren sie doch in der Vergangenheit fester Bestandteil magischer Rituale und Zauberei. Etwas später wurden durch Bärlappsporen ausgelöste Staubexplosionen dazu verwendet, Schornsteine vom Ruß zu befreien. Bei zu hoher Dosierung kam es dabei gelegentlich zu dem unbeabsichtigten Nebeneffekt, dass der gesamte Schornstein schlagartig in einzelne Steine zerlegt wurde.
Das Lycopodiumpulver welches aus den Sporenkapseln des Bärlapps gewonnen wird, ist gelb, geruch- und geschmacklos. Es hat die positive Eigenschaft das es gesundheitlich weitgehend unbedenklich ist, und äußerst hydrophob ist. Dies sind entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlicher Spukfluide (wie Petroleum), wenn das Pulver zum Feuerspucken verwendet werden soll.
Den hydrophoben Charakter des Lycopodiums kann man sich auch für ein klassisches Showexperiment zu Nutze machen. Mithilfe des Lycopodiums kann man einen Gegenstand aus einem mit Wasser gefüllten Behältnis entnehmen, ohne das die Hände dabei nass werden. Hierfür streut man eine ausreichenden Menge des Pulvers auf die Wasseroberfläche.
Das Pulver schwimmt auf der Oberfläche. Nun greift man langsam durch das Pulver nach dem Gegenstand und holt ihn heraus. Durch die hohe Oberflächenspannung des Wassers und die schwachen Wechselwirkungen der Sporen mit Wasser, bildet sich ein Handschuh aus Sporen um die Hand, sobald man in das Wasser greift. Die Hand bleibt trocken.
Auch in der Mikroskopie werden die Bärlappsporen verwendet, um Größe von Objekten unter dem Mikroskop abschätzen zu können. Hierzu werden der zu untersuchenden Probe einige Sporen hinzugefügt. Die Größe der Sporen entspricht 30µm +/- 2µm. Durch einen visuellen Vergleich der Größen von Spore und Probe lässt sich die Größe der Probe abschätzen.
Messung
Aufgrund des hydrophoben Charakters der Probe wurde das Pulver zunächst mit einigen Tropfen einer oberflächenaktiven Substanz verrührt, so dass jeder Partikel von einem Film der oberflächenaktiven Substanz umgeben war. Im Anschluss wurde das Pulver in Wasser verdünnt und einige Tropfen der Suspension in die BC-23 des SALD-2300 überführt. Wird das Pulver ohne oberflächenaktive Substanz zum Wasser gegeben, so schwimmt das Pulver auf der Wasseroberfläche. Auch die nachträgliche Zugabe einer oberflächenaktiven Substanz ist nicht immer erfolgreich, da sich bei diesem Vorgehen leichter Agglomerate des Pulvers bilden. Die Messungen zeigen einen modalen Durchmesser von 31,170. Dies entspricht exakt dem erwarteten Wert von 30+/-2µm.
Empfohlenes Gerät / Ausstattung
SALD-2300 mit BC-23
Probename | Modal D (μm) | Median D (μm) | Mean Value D (μm) | Korngrößen Bereich (1% - 99% - D (µm)) |
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Bärlappsporen | 31,170 | 30,283 | 31,238 | 19,181 - 52,738 |
Bärlappsporen | 31,170 | 30,315 | 31,193 | 19,243 - 51,986 |
Bärlappsporen | 31,170 | 30,74 | 30,922 | 19,027 - 51,907 |